Bella Italia – Mit dem Wohnmobil quer durchs Land | Reisetipps & Highlights 07.09. - 26.09
Am Morgen des 7. September starteten wir unsere Reise nach Mantua, unserem ersten Ziel. Die erste Etappe umfasste rund 575 Kilometer.
Es herrschte reger Verkehr auf den Straßen, und unzählige Camper waren unterwegs.
Gleich auf dem ersten Stellplatz direkt in Mantua hatten wir – wie auch einige andere Camper – Pech. Die Schranke öffnete sich nicht, obwohl noch ausreichend Plätze frei gewesen wären. Die automatische Anzeige zeigte jedoch „belegt“. Nach mehreren Telefonaten und dank der Hilfe freundlicher Camper entschieden wir uns schließlich, auf den Platz zu verzichten und etwa 18 Kilometer weiterzufahren.
Über eine Camper-App stießen wir im Po-Delta am Fluss Mincio auf einen kleinen, liebevoll geführten Campingplatz – ein echter Glücksgriff nach dem holprigen Start in Mantua.
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08.09. Mantua
Südlich des Gardasees liegt Mantua am Fluss Mincio, der bei Peschiera del Garda den Gardasee verlässt. Entlang des Flusses führt ein schöner Radweg durch den Naturpark Mincio bis nach Mantua hinein.
Mantua ist eine Stadt in der norditalienischen Region Lombardei, die von drei künstlichen Seen umgeben ist. Sie ist berühmt für ihr beeindruckendes architektonisches Erbe aus der Renaissancezeit, das auf das Adelsgeschlecht der Gonzaga zurückgeht. Diese ließen den prächtigen Herzogspalast errichten, in dem sich auch die berühmte „Brautkammer“ befindet – ein Raum, der mit eindrucksvollen Fresken des Künstlers Andrea Mantegna geschmückt ist.
Mantova ist also in jeden Fall einen Abstecher wert, wen man einmal etwas abseits der großen Touristenströme Italien erleben will.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören
Piazza Sordello – das historische Herz Mantuas
Palazzo Ducale (Herzogspalast) – die prachtvolle Residenz der Gonzaga
Camera degli Sposi („Raum des Brautpaares“)
Castel San Giorgio – eine eindrucksvolle Festungsanlage, Teil des Herzogspalastes
Basilika Santa Barbara
09.09. Levanto
Ein zweiter Versuch im Aqua Dolce. Bereits im Juni hatten wir versucht, dort einen Platz zu bekommen – leider war damals alles ausgebucht.
Viel mehr Glück hatten wir diesmal auch nicht – aber immerhin wurde uns ein Notplatz angeboten. Am nächsten Tag sollte ein regulärer Platz frei werden, und wir könnten dann umziehen.
Levanto ist der ideale Ausgangspunkt, um die schönsten Ecken Liguriens zu entdecken. Der Ort liegt genau zwischen den Cinque Terre und dem Golf von Tigullio – perfekt also, um die Region in alle Richtungen zu erkunden.
Ein besonders bemerkenswerter Teil des historischen Erbes von Levanto sind die mittelalterlichen Stadtmauern.
Doch das Wetter verschlechterte sich zunehmend, also entschieden wir uns am nächsten Morgen, weiterzufahren. Für eine kurze Stadtbesichtigung blieb noch etwas Zeit, bevor wir unsere Reise fortsetzten.
10.10. Lerici
Nachdem es die ganze Nacht über gedonnert und geregnet hatte, sind wir am Morgen weiter nach Lerici gefahren. In Lerici gibt es einen Wohnmobilparkplatz direkt vor der Stadt. Die Parkgebühr beträgt 3 € pro Stunde. Der Fußweg vom Wohnmobilparkplatz zum Hauptplatz von Lerici beträgt etwa eine halbe Stunde. Wir kauften einen Parkschein für zwei Stunden – genau das Zeitfenster, in dem es nicht regnete.
Lerici liegt in einer der schönsten Buchten der ligurischen Riviera, südlich von La Spezia. Die kleine Stadt am Golfo dei Poeti wird auch „La Perla del Golfo“ genannt. Berühmte Dichter wie Percy Bysshe Shelley und Lord Byron haben hier zeitweise gelebt und die Gegend inspiriert.
Besonders sehenswert ist die Burg von Lerici aus dem 13. Jahrhundert.
Direkt am Hafen liegt das Marinemuseum, das die Geschichte der Seefahrt auf anschauliche und spannende Weise vermittelt.
Auch die Pfarrkirche San Francesco ist einen Besuch wert. Sie wurde im 12. Jahrhundert errichtet und enthält einige bedeutende Kunstwerke.
Siena Camp Colleverde
Nach unserem Zwischenstopp in Lerici sind wir weiter nach Siena gefahren, bis zum Campingplatz Colleverde. Der Campingplatz liegt unweit von Siena. Der viele Regen der letzten Tage hatte den Boden in eine weiche, schlammige Wiese verwandelt. Es war gar nicht so einfach, auf den Platz zu kommen – der matschige Boden machte das Rangieren zur Geduldsprobe. Das Camp befindet sich in hervorragender Panoramalage – mit Blick auf die Stadt des Palio und im Rücken die Hügel des Chianti. Er verfügt über eine gute Busverbindung sowohl zur historischen Altstadt (2,5 km) als auch zum Bahnhof FFSS (1,5 km). Wir sind hier ein paar Tage geblieben, um Siena und die umliegende Gegend zu erkunden.
An unserem Hochzeitstag bekam ich vom Campingplatz Colleverde einen wunderschönen roten Rosenstrauch und eine Geschenkkarte. Das war eine sehr nette Geste vom Platz.
11.09. Diborrato-Wasserfall
Die Tour startet am Parkplatz direkt am Fluss Elsa. Vor der Brücke ist der Eingang zum Fluss.
Die Wege sind gut begehbar, können aber nach Regen rutschig werden – festes Schuhwerk ist daher ein Muss.
Im Sommer die Badesachen nicht vergessen. Wer mag kann sich im erfrischenden Wasser der Elsa abkühlen
Siena – Die oft übersehene Perle der Toskana
Am späten Nachmittag machten wir uns mit dem Roller auf den Weg nach Siena.
Siena blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück. Bereits im 13. Jahrhundert entwickelte sie sich zu einer der größten Rivalinnen von Florenz sowohl kulturell als auch politisch.
Einer alten Legende zufolge wurde Siena von den beiden Söhnen des legendären Stadtgründers von Rom, Remus, gegründet. Die Brüder Senius und Aschius flohen der Sage nach aus Rom, aus Angst vor ihrem Onkel. Auf einem schwarzen und einem weißen Pferd ritten sie nach Norden, bis sie einen Ort fanden, an dem sie in Frieden leben konnten. Zur Erinnerung an diese Flucht und ihre beiden Pferde trägt Siena bis heute das schwarz-weiße Stadtwappen, das zum Symbol der Stadt geworden ist.
Sehenswürdigkeiten
Der Piazza del Campo ist nicht nur die schönste Sehenswürdigkeit von Siena, er ist wohl auch einer der bekanntesten Stadtplätze Italiens.
Rathaus Palazzo Pubblico, der imposante Turm Torre del Mangia und der wunderschöne Brunnen Fonte Gaia.
Dom von Siena auch Duomo Santa Maria della Scala genannt.
Palio di Siena: Pferderennen mit jahrhundertealter Tradition. Der Palio di Siena wird zweimal im Jahr jeweils am 2. Juli und am 16. August ausgetragen.
Etwas außerhalb von Siena liegt die Fortezza Medicea, auch bekannt als Forte di Santa Barbara .
12.09. Monteriggioni
Monteriggioni ist eines der eindrucksvollsten mittelalterlichen Dörfer der Toskana. Die Stadtmauer mit ihren 14 Türmen ist fast vollständig erhalten und vermittelt Besuchern das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Sienesern erbaut, um sich gegen Florenz zu verteidigen. Ein Highlight ist das berühmte Mittelalterfest, welches jedes Jahr im Juli stattfindet. Im Herzen des Dorfes liegt die Piazza Roma, der zentrale Platz von Monteriggioni. Hier befindet sich auch eine der schönsten Sehenswürdigkeiten: die kleine Kirche Santa Maria Assunta aus dem 13. Jahrhundert. Ihre schlichte romanische Fassade ist noch im Originalzustand erhalten.
Auch die Filmwelt hat den Charme von Monteriggioni entdeckt. Mehrere bekannte Filme wurden hier gedreht, darunter „Der englische Patient“, „Gladiator“ und „Tee mit Mussolini“. Darüber hinaus diente die Stadt als Kulisse in den Videospielen Assassin’s Creed II und Assassin’s Creed: Brotherhood.
13.09.Fermo
Nach all den kulturellen Eindrücken spüren wir die Sehnsucht nach dem Meer. Heute führt uns die Reise weiter nach Fermo.
In Fermo geht’s erst einmal ab ins Meer. Wir sind bis zum Sosta-Platz Baia dei Gabbiani gefahren – ein vertrauter Ort, den wir schon einige Male besucht haben. Der Platz ist einfach, sauber und ausgesprochen hundefreundlich.
Die Geschichte von Fermo ist reich und faszinierend. Die ältesten menschlichen Spuren in dieser Region stammen aus dem 9. bis 8. Jahrhundert v. Chr. und werden der Villanova-Kultur oder einer frühen etruskischen Zivilisation zugeschrieben.
In der mittelalterlichen Altstadt von Fermo stoßen wir auf das alte Rathaus aus dem Jahr 1446 und den Palazzo degli Studi aus dem 16. Jahrhundert. Hoch über der Stadt erhebt sich der romanisch-gotische Dom, der im 13. und 14. Jahrhundert entstand – an der Stelle einer Kirche, die einst von den Truppen Friedrich Barbarossas zerstört wurde.
Ein besonderes Highlight war, dass ich in einem Topolino, Baujahr 1951, Platz nehmen durfte.
Kirche Santissima Annunziata
Am Ufer des Flusses Chienti, nahe der Autobahn zwischen Civitanova und Macerata, befindet sich in der Landschaft von Montecosaro die rund tausend Jahre alte Kirche der Verkündigung, ein bedeutendes Beispiel romanischer Kunst in Italien. Die Kirche war eigentlich geschlossen, doch ein freundlicher Pater ließ mich hinein und gestattete mir sogar, den ersten Stock zu betreten. Mich hat die Kirche tief beeindruckt – schlicht, ohne jeden Prunk, und gerade deshalb so eindrucksvoll.
15.09. Montecosaro
Mit dem Roller haben wir heute das Bergdorf Montecosaro besucht, bevor es morgen weitergeht.
Die Basilika von Montecosaro wurde im Jahr 1125 errichtet. Sie steht in einem jener typisch italienischen Dörfer, die Geschichte und Charme ausstrahlen.
Montecosaro, eine Gemeinde mit rund 10.000 Einwohnern in der Provinz Macerata (Region Marken), begeistert mit malerischen Landschaften, historischen Gebäuden und einer charmanten Altstadt voller verwinkelter Gassen. Auch die Umgebung lädt zu Aktivitäten ein: Rund um den Ort verlaufen zahlreiche Radwege, die zu Erkundungstouren durch die idyllische Hügellandschaft einladen.
16.09. Monopoli
Unser Ziel war der Stellplatz Millennium, nur wenige Kilometer hinter Monopoli. Der Platz selbst ist geschottert und sehr sauber. Die Duschen sind schlicht gehalten und sehr klein. Zum Meer sind es etwa 200 Meter – allerdings ist der Strand dort recht schmal und nicht besonders einladend.
Das mittelalterliche Städtchen Monopoli liegt an der italienischen Adria in der Provinz Bari. Ein Teil der Küstenlandschaft ist von bis zu 400 Meter hohen, steilen Hängen geprägt. Dort ist das Wasser besonders klar – ein echtes Paradies für Taucher und Schnorchler.
In der Antike war Monopoli ein kleines Dorf griechischer Gründung, das zur benachbarten Stadt Gnathia gehörte. Als Gnathia im Jahr 545 vom Ostgotenkönig Totila zerstört wurde, suchten viele Bewohner Zuflucht in Monopoli. Von da an entwickelte sich der Ort zur „einzigen Stadt“ – ganz im Sinne seines Namens. Den griechischen Einfluss spürt man bis heute. Bei den Häusern könnte man fast meinen, man befinde sich in Griechenland. Monopoli existierte bereits in der Altsteinzeit, darüber sind sich die Archäologen einig, nachdem bei Ausgrabungen in der Altstadt ein 11.400 Jahre altes Kinderskelett gefunden wurde
17.09. Alberobello -Trullihäuser
Heute haben wir vom SostaCamp aus mit dem Roller Alberobello besucht. Alberobello – was übersetzt „schöner Baum“ bedeutet – erscheint dem Besucher wie ein Dorf aus einer Märchenerzählung. Der Ort ist weltberühmt für seine Trulli – kleine, meist weiße Rundhäuser mit kegelförmigen Dächern, die 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Alberobello besteht aus zwei Stadtvierteln, Monti und Aia Piccola. In Monti reihen sich die meisten Trulli dicht aneinander, viele davon sind heute kleine Läden, Bars oder Souvenirgeschäfte. Aia Piccola hingegen ist ruhiger und vermittelt mit seinen bewohnten Trulli noch das authentische Leben vergangener Zeiten. Wenn man mit dem eigenen Auto anreist, stehen am Ortseingang kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung – für uns mit den Rollern war das natürlich kein Problem.
Der Name Trulli bedeutet „Kuppel“ und stammt aus dem Altgriechischen. Die Trulli sind entlang von acht Straßen angeordnet, auf deren Hügel die Trulli-Kirche Sant’Antonio thront. Jedes dieser besonderen Häuser hat seine eigene Geschichte – ob Trulli mit Terrasse, mit internem Garten oder die berühmten „siamesischen Trulli“, die eng mit der Legende zweier Brüder verbunden sind. Der älteste Trullo befindet sich im Valle d’Itria, im Gebiet Contrada Marziolla, stammt aus dem Jahr 1509 und ist bis heute in Privatbesitz. Wir hatten zwar mit Touristen gerechnet, aber dass sich dort solche Menschenmassen tummeln, hat uns doch überrascht. Die Stadt ist riesig, wir haben nicht mal die Hälfte davon geschafft.
18.09. Gargano
Heute ging es für uns ein Stück hinauf auf den Gargano. Der Gargano ist ein nördliches Vorgebirge Apuliens an der Ostküste Italiens. Die in die Adria hineinragende Halbinsel wird auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet. Unser Ziel war das Camp Arizona kurz vor Vieste. Hier verbrachten wir ein paar Tage zum Ausspannen. Wir erkundeten Vieste mit seinen verwinkelten Gassen, besuchten den Monte Sant’Angelo, die Küste von Mattinata und ließen uns von der beeindruckenden Natur im Foresta Umbra verzaubern. Jeder Ort hat seinen eigenen Charme und macht den Gargano zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Der Nature Trail Mergoli-Vignanotica, auch „Liebesweg“ genannt, bietet einen unvergesslichen Ausblick auf die Baia delle Zagare – eines der Wahrzeichen der apulischen Küste rund um die Stadt Mattinata. Einstiegspunkt an der spitzen Linkskurve nach dem Restaurant „Sor Pascal“.
Ein Wahrzeichen Viestes ist der Pizzomunno-Felsen an der südlichen Küste der Stadt.

















































